Baikalsee, Insel Olchon

  • Panorama des Baikalsees

Transsib und Baikalsee

Der Baikalsee ist sehr gut von der Bahnlinie der Transsib zu erreichen. Der nächstgelegene Bahnhof zum Baikalsee Irkutsk ist eine der wichtigsten Stationen der Transsibirischen Eisenbahn. Wer den Baikalsee also erkunden oder am Baikalsee einen Urlaub machen möchte, soll auf jeden Fall zuerst nach Irkutsk kommen. Von Irkutsk aus kann man dann nach Listwianka, Bolschoje Goloustnoje, Bolschije Koty oder auf die Insel Olchon gelangen.

Listwianka ist der nächste Touristenort direkt am Baikalsee, der 66 km von Irkutsk entfernt ist. Die meisten Transsibzüge kommen in Irkutsk am frühen Morgen an. Es gibt tagsüber zahlreiche Busse und Marschrutkas (Sammeltaxis) zwischen Irkutsk und Listwianka. Die Busfahrt dauert etwa 1 Stunde und 15 Minuten, das Busticket kostet vor Ort ca. 3 €. Gerne bieten wir Ihnen auch einen Autotransfer von Irkutsk nach Listwianka an oder Sie nutzen den Tagesausflug mit der Alten Baikalbahn, um von Irkutsk nach Listwianka zu kommen oder um von Listwianka zurück nach Irkutsk zu gelangen. Das empfehlen wir Ihnen, da der Ausflug recht attraktiv ist und Sie somit die Kosten des Transfers sparen.

Von Irkutsk nach Listwianka können Sie auch mit der Fähre entlang der Angara fahren. Die Fahrt dauert ca. 1,5 Stunden und ist im Sommer eine große Attraktion. Ein Ticket kostet 25 € pro Person und Strecke und kann bequem bei uns gebucht werden (->> Anfrage). Mit dem Ticket erhalten Sie auch eine Wegbeschreibung zum Hafen.

Von Irkutsk gibt es auch Busse auf die Insel Olchon. Die 330 km Entfernung bewältigt man innerhalb von ca. 6,5 Stunden inkl. Fährüberfahrt. Die Fähre auf die Insel ist übrigens kostenlos. Die Fahrt mit dem Linienbus kostet vor Ort etwa 25 € und mit dem Marschrutka ca. 40 €.

Auch an dem anderen Ufer des Baikalsees – praktisch 800 km weiter nördlich von Irkutsk ist ein Stopp in Sewerobaikalsk am Baikalsee möglich. Dort fährt die berühmte Baikal-Amur-Magistrale (BAM).

Listwianka

  • Listwianka am Baikalsee - Hotel Baikallegend

Listwianka entstand 1773 als eine Poststelle. Der Name kommt von den zahlreichen Lärchen, die in der Gegend wachsen (rus. лиственниса = Lärche).

Aufgrund der gut ausgebauten asphaltierten Straße von Irkutsk bietet sich Listwianka auch für alle an, die nur wenig Zeit für den Besuch des Baikalsees eingeplant haben. Die Busfahrt von Irkutsk dauert knappe 1,5 Stunden, die Linientaxis brauchen nur eine Stunde bis nach Listwianka. Man kann sogar mit einem Raketa (Fährschiff) von Irkutsk nach Listwianka fahren.

Der kleine Ort Listwianka liegt direkt am Baikalsee und ist 66 km von Irkutsk entfernt. Es ist der am schnellsten und einfachsten von der Station der Transsibirischen Eisenbahn Irkutsk erreichbare Ort am Baikalsee. Aus diesem Grund wurde Listwianka zu dem populärsten Touristenort am Baikalsee. Die meisten Touristen verbringen hier 1-3 Tage und nutzen das inzwischen reiche Angebot an Unterkünften, Souvenirläden und Restaurants. 

Es muss beachtet werden, dass Listwianka im Moment von einer wahren Bauwut geprägt ist und eher wenig mit einem ruhigen Örtchen am Baikalsee zu tun hat. Es entstehen viele kleine Paläste als Ferienhäuser sowie neue Hotels und Restaurants. Zahlreiche wohlhabende Russen, Chinesen und Westeuropäer investieren hier. Alles erinnert wahrscheinlich bald eher an einen westeuropäischen Kurort als an einen idyllischen Ort am Baikalsee.

Der Ort fühlt sich im Sommer oft überfüllt an, hat den Touristen aber außer Hotels und Restaurants tatsächlich Einiges mehr anzubieten. Seine Lage an der Stelle, wo Angara als einziger Fluss dem Baikalsee entspringt, macht ihn zu den schönsten Dörfern an der Westküste des Baikalsees. In Listwianka können Sie einen Aufstieg auf den Tscherski–Peak unternehmen – einen Aussichtspunkt 300 m über dem Seespiegel. Von da aus bietet sich ein wunderschöner Panoramablick über den Baikalsee und über die Angara. Bei guter Sicht sieht man auch das Chamar–Daban Gebirge, das das Südufer des Sees bildet. Der Aufstieg auf den Tscherski-Peak ist jedem zu empfehlen und soll bei einem Aufenthalt in Listwianka auf keinen Fall fehlen. Es besteht auch die Möglichkeit der Auffahrt mit der Seilbahn.

Wer viele interessante Fakten über den Baikalsee erfahren möchte, soll unbedingt das Baikalische Limnologische Museum in Listwianka besuchen. Dort lernt man seine Entstehungsgeschichte, die einzigartige Tier– und Pflanzenwelt, und die Menschen kennen, die an seinen Ufern wohnen. Man erfährt auch Einiges über weitere Entwicklungsperspektiven der Region.

Es besteht in Listwianka auch die Möglichkeit, russische Banja (heißes Dampfbad) zu genießen und die berühmte Listwianka-Spezialität – geräucherten Omul zum Abendessen zu probieren. Es gibt sogar eine Tauchschule, die eine komplette Ausrüstung und Tauchstunden anbietet. Das Angebot ist für Inhaber eines Tauchzertifikats am günstigsten.

Listwianka ist auch ein hervorragender Ausgangspunkt für Wanderungen und Seeexkursionen, darunter mehrtägige Kreuzfahrten sowie für den interessanten Tagesausflug mit der Alten Baikalbahn.

Allerdings wer mehr Zeit für den Besuch des Baikalsees eingeplant hat, kann auf Listwianka ruhig verzichten und an einen mehr attraktiven und entspannten Ort fahren. Zu empfehlen ist vor allem die ca. 330 km von Irkutsk entfernte Insel Olchon, die mit einem Bus innerhalb von knappen 7 Stunden erreichbar ist.

Das Freilichtmuseum in Taltsy

  • Freilichtmuseum Taltsy

Lohnt es sich, auf dem Weg von Irkutsk nach Listwianka in Taltsy zu stoppen, dafür also einen Transfer mit Besichtigungsprogramm zu buchen?

Ja, es lohnt sich, wenn man sich für die sibirische Holzbaukunst interessiert und etwas mehr von dem Leben der Menschen am Baikalsee erfahren möchte. Man hat hier den Eindruck, als wäre man mit einer Zeitmaschine Hunderte von Jahren zurück gereist. Es befinden sich hier alte Bauten aus ganz Ostsibirien, darunter originale Wohnhäuser von früheren Dorfbewohnern, eine Festungsmauer, eine winzige Kapelle, eine Wassermühle, eine Dorfschule und ein Gasthof. Sehenswert ist die Jurte eines jungen Schamanen. Außerdem gib es hier einen burjatischen Ulus (Siedlung) mit einigen Jurten, die auch wie die anderen Wohnhäuser innen so ausgestattet sind, wie vor Jahrhunderten. Die schöne Lage des “Dorfes” im Wald am Ufer der Angara macht die Besichtigung zu einem echten Genuss.

Die Besichtigung bauen wir fast immer in unsere Besichtigungsprogramme mit ein, die einen Transfer von Irkutsk nach Listwianka oder umgekehrt einschließen. Denn nur so können Sie das Freilichtmuseum besichtigen. Die Linienbusse stoppen dort nicht. Die Besichtigung dauert etwa 1 Stunde, ein Mittagessen ist zusätzlich möglich.

Insel Olchon

  • Der heilige Schamanenfelsen auf der Insel Olchon

22 größere Inseln liegen im Baikalsee. Die schöne Insel Olchon ist davon die größte und wird von den dort lebenden Völkern als heilig verehrt. Olchon stellt für viele Schamanen ein heiliges Zentrum dar und ist für diese ein Wallfahrtsort. Ein sehr berühmter Platz für Eingeweihte ist der Schamanenbaum und der Schamanenfelsen am Ufer der Insel Olchon, der früher für Schamanenrituale genutzt wurde. Auch das Khaday Gebirge zwischen der Fähranlagestelle und Chuschir ist für Burjaten bzw. Schamanen ein heiliger Ort, an dem sie Weisheit erhalten. Bekannt ist auch Kap Choboi – die Nordspitze der Insel.

Ist Insel Olchon eine Reise wert?

Mit 2277 Stunden pro Jahr gibt es hier die größte Zahl der Sonnenstunden in ganz Sibirien. Olchon hat alle Landschaftsformen, die am Baikal vertreten sind: von Flachlandsteppe bis zur Gebirgstaiga. Die Insel bietet sehr reizvolle und außerordentlich vielseitige Landschaften. Man findet hier eine Vielzahl herrlicher Buchten und mystischer Plätze. Der Norden der Insel ist von Nadelwäldern und der Süden von den Ausläufern der Tageran Steppe geprägt. Es befinden sich hier ca. 140 archäologische Denkmäler wie uralte Gräber, Ringwälle und Reste alter Siedlungen. Dank dessen ist die Insel ein Paradies für Wissenschaftler. Es ist auch das geografische, historische und sakrale Zentrum des Baikalsees sowie der Mittelpunkt alter Legenden und historischer Sagen.

Die Insel Olchon liegt nahe dem Westufer des Baikalsees und ist 72 km lang und 10-15 km breit. Am Ostufer findet man steil aufragende Felswände, welche ins Wasser fallen. Im Westen hat die Insel dagegen eine flach abfallende Küste. Unweit von Chuschir, zwischen dem Schamanenfelsen und dem Ort Harantzi erstreckt sich ein schöner Sandstrand – der Saraysky Strand. Bei klarem Wetter kann man hier einen herrlichen Blick auf die Berge am anderen Ufer des Kleinen Meeres (Maloje Morje) genießen. Nur wenige Kilometer vom Ostufer entfernt liegt der mit 1.637 Metern tiefste Punkt des Baikalsees.

Zu den schönsten Regionen der Insel Olchon gehört der Khargoy Kap. Hier übt die baumlose Landschaft der Steppe ihren besonderen Reiz aus. Wunderschöne Impressionen bietet der Blick zum Festland bzw. der kleinen Insel Ogoy.

Die touristische Infrastruktur entwickelt sich erst auf der Insel Olchon, insbesondere im Hauptort Chuschir. Es wächst auch die Anfrage an Unterkünften. Es sind inzwischen viele einige Ferienanlagen und ein paar gemütliche Hotelanlagen sowie zahlreiche Privatquartiere und recht gute Lebensmittelgeschäfte entstanden.

Auf Olchon gibt es einige Zeltplätze, wovon sich der beliebteste in der Bucht Chankhoi befindet. Die zwischen zwei Kaps gelegene Bucht erwärmt sich im Sommer auf bis zu 20 Grad. Allerdings ist hier weit und breit kein Brennholz zu finden, da die Bucht mitten im Steppengebiet liegt.

Der Schamanenfelsen

Der Felsen gilt als einer der heiligsten Orte Asiens und ist das bekannteste und meist besuchte Naturdenkmal der Insel Olchon. Die Burjaten glauben, das hier der wichtigste Gott, der Tengrii seinen Sitz hat. Um die Ruhe des Gottes nicht zu stören, war es noch bis vor einigen Jahren streng verboten, den Felsen zu besteigen. Heute ist man zwar nicht mehr so „streng“, ein respektvolles Verhalten ist hier jedoch angesagt. Leider halten sich nicht alle Besucher daran, in der Umgebung liegen besonders in der Sommersaison überall Wodka- und Bierflaschen sowie andere Müllteile.

Bewohner der Insel Olchon

Es leben auf der Insel Olchon ca. 1.500 Menschen, welche größtenteils burjatischer Abstammung sind. Die Haupteinnahmequellen sind der Fischfang und die Viehwirtschaft, zunehmend auch Tourismus. Fast alle der 5 Ortschaften befinden sich am Westufer der Insel, am „Kleinen Meer“.

Der Hauptort Chuschir liegt in der Mitte der Insel, nah dem Schamamenfelsen, weshalb er sich ausgezeichnet als Ausgangspunkt für Wanderungen und Besichtigungen eignet. In Chuschir befindet sich ein interessantes Heimatkundemuseum. Der Ort zählt heute ca. 1.200 Einwohner, es lebt hier also die überwiegende Mehrheit der Inselbevölkerung. Außer Chuschir gibt es auf der Insel sonst noch vier kleinere Ortschaften: Yalga, Malomorets, Kharantsi und Ulan-Khuschin.

Olchon Insel – Anreise

Auf der Insel Olchon sind die Straßen bis heute nicht asphaltiert. Bis zu der Fähre in Sachjurta führt jedoch von Irkutsk eine teilweise gut ausgebaute Straße – die letzten 80 Kilometer sind landschaftlich außerordentlich reizvoll, da sie durch die herrliche Hügellandschaft der Tascheran Steppe führen.

Die Insel bleibt von Mitte Dezember bis Mitte Januar sowie von Mitte April bis Mitte Mai vom Baikalufer abgesperrt. In den anderen Monaten ist der Verkehr zwischen der Insel und dem Festland möglich: im Sommer dank der örtlichen Fährverbindung und im Winter dank der dicken Eisdecke, auf der zwischen Mitte Januar und Mitte März Autos, Busse und LKWs problemlos fahren können.

Ab Mitte Mai fährt früh ein Linienbus von Irkutsker Busbahnhof nach Chuschir (ca. 330 km). Ungefähr ab Anfang Juni fährt der Linienbus täglich, abhängig von der Nachfrage werden noch ein paar weitere Busse täglich eingesetzt – die meisten fahren bis Mittag von Irkutsk ab, da die Fahrt knappe 7 Stunden dauert. Viele Busse und Linientaxis (Marschrutkas) legen auf dem Weg in Bajandai einen Zwischenstopp ein.

In den Sommermonaten Juli und August fährt von Irkutsk auf die Insel Olchon zweimal pro Woche (Di und Fr) eine Linienfähre „Raketa“. Die Fähre stoppt unterwegs oft in Port Baikal oder Listwianka. Die Insel Olchon ist für die Fähre nur ein Zwischenstopp auf dem Weg weiter nach Nizhneangarsk im Norden des Baikalsees. So dauert die Fahrt über die ca. 700 km insgesamt den ganzen Tag.

Gerne sind wir Ihnen bei der Reiseplanung und Besorgung der Bus- oder Fährtickets behilflich (->> Anfrage). Pro Strecke kostet die Busfahrt bei uns 35 € pro Person. Ein Fährticket kostet 120 € pro Person und Strecke. Linientaxis können nur vor Ort direkt vor der Abfahrt gebucht werden. Gerne organisieren wir für Sie einen Privattransfer von Irkutsk bis nach Chuschir sowie den Rücktransfer. Der Preis ist von der Personenzahl abhängig und kostet ca. 300 € pro Strecke (330 km).

Bergwandern am Baikalsee

Der Baikalsee ist von zahlreichen Gebirgsketten umgeben und bietet deshalb auch Bergsteigern ausgezeichnete Bedingungen für einen tollen Wanderurlaub. Im Nordwesten ist der See von einem Hochgebirge – dem Baikalgebirge umrahmt. Im Nordosten liegt das Stanowoihochland, im Südwesten das Sajangebirge, im Süden das Chamar-Daban-Gebirge und am Ostufer das Ulan-Burgassy-Gebirge und das Bargusingebirge. In den Bergen rund um den Baikalsee liegt von Mitte September bis Ende Juni Schnee.

Im Entstehen ist der Great Baikal Trail, ein um den Baikalsee führender Fernwanderweg. Da fast die komplette westliche Seite des Sees, insbesondere die nördliche Hälfte des Ufers nur an wenigen Stellen auf dem Landweg zu erreichen ist, ist sie vom Massentourismus geschützt geblieben. Das macht diesen Teil des Baikalsees zu einem besonders interessanten Ziel für Wanderer. Allerdings ist eine Erlaubnis für dieses Naturschutzgebiet notwendig.

Das Sajan-Gebirge

Mit 455.000 km² ist das Sajan-Gebirge etwa so groß wie Deutschland, Holland und die Schweiz zusammen. Die Gebirgskette zieht sich mehrere Hunderte Kilometer vom Süden des Baikalsees westwärts bis zum Altaj-Gebirge. Das Gebirge ist so gut wie unberührt geblieben und zieht nur wenige Sporttouristen und Bergsteiger, insbesondere Abenteuerwanderer an. Es ist sogar die Besteigung eines Aussichtsberges (3.014 m) mit einem Blick auf den in der Mongolei liegenden Chubsugul-See möglich.

Das Chamar-Daban-Gebirge

Das Chamar-Daban-Gebirge liegt am süd-östlichen Ufer des Baikalsees. Dank seinem besonderen Mikroklima gibt es hier die meisten Niederschläge in ganz Ostsibirien. Dadurch zeichnet es sich außerdem im Vergleich zu allen anderen Gebirgsketten rund um den Baikalsee durch eigenartige Flora (gigantische Pflanzen) und reiche Fauna aus. Im Chamar-Daban-Gebirge gibt es sehr wenige Siedlungen, wodurch das Gebirgsgebiet sehr interessant für viele Sportwanderer ist und sich ausgezeichnet für interessante Trekkingtouren eignet.

Das Tunka-Tal

Das Tunka-Tal liegt zwischen den Gebirgsmassiven des Sajan und des Chamar-Daban. Die das Tunka-Tal umgebenden Gebirgsketten sorgen für ein freundliches sonnenreiches Klima. Touristisch sehr attraktiv ist dieses Gebiet auch dank dem mächtigen Fluss Irkut, der wunderschönen Steppe und der urigen Taiga. Besonders berühmt ist das Tunka-Tal durch seine vielen heilkräftigen Mineralquellen.

Das Olcha Plateau

Das Olcha Plateau liegt zwischen den Flüssen Angara, Irkut und der südwestlichen Küste des Baikalsees. Der Name kommt von dem größten in dieser Gegend fließenden Fluss Olcha. Das Plateau ist dank seinen bizarren Felsen sehr interessant.

Die Tageran Steppe

Die hügelige Landschaft der Tageran Steppe ist sicherlich eine der exotischsten Gegende am Baikalsee. Man kann sie während des Landtransfers von Irkutsk auf die Insel Olchon bewundern (ca. 330 km) – die letzten 80 km sind dank der Tageran Steppe landschaftlich außerordentlich reizvoll.

Die Tegeran Steppe war seit Urzeiten von Menschen bewohnt. Den Angaben der archäologischen Ausgrabungen zufolge, wurden eben hier die ältesten Menschensiedlungen am Baikalsee gefunden. Die heutigen Bewohner sind vorwiegend Burjaten. Gemeinsam mit der Steppenlandschaft fühlt man sich hier fast wie in der Mongolei.

Die natürlichen Grenzen der Tageran Steppe bilden: der Fluss Anga im Süden, die Uferlinie des Baikalsees im Norden und im Osten sowie die Gebirgsketten im Westen.

Süd-Westküste des Baikalsees

Der Abschnitt der Küste zwischen Listwianka und der Insel Olchon ist zwar touristisch recht gut erschlossen. Zugleich werden vor allem die etwas weiter nördlich gelegenen Abschnitte von den Touristen immer noch selten besucht. Die Hauptorte Listwianka, Bolschije Koty und die schöne Sandbucht (Buchta Peschanaja) sind in den Sommermonaten von Irkutsk aus auf dem Wasserweg mit einem Raketa (Tragflächenboot) erreichbar. Nach Bolschoje Goloustnoje und Buguldeika führen dagegen nur schmale Stichstraßen.

Am einfachsten ist es, diese Region zu Fuß kennen zu lernen. Vor allem die kritischen südlichen Abschnitte wurden in den letzten Jahren im Rahmen des Great Baikal Trail Projektes ausgebaut, so dass der Weg jetzt durchgängig begehbar ist. Lediglich einige der archäologisch interessanten Orten, wie die Felsmalerein in der Bucht Sagan Saba oder so herrliche Abschnitte wie in der Bucht Aja sind nur mit Hilfe Einheimischer oder bei organisierten Touren zu entdecken.

Nordküste und das Baikalgebirge

Im Nord-Westen des Baikalsees befindet sich das Baikalgebirge, dessen Hauptkamm mit Höhen von über 2000 m in unmittelbarer Nähe der Uferlinie verläuft. Hier ist der Baikalsee sehr schwer zu erreichen und seine Küste kaum besiedelt. Es lockt deshalb insbesondere viele Naturfreunde und Abenteuerwanderer. Für Wandertouren wird allerdings auch hier eine Erlaubnis des Baikalo-Lenskij-Schutzgebietes benötigt. Es sind aber auch hier Faltboottouren und Schiffsfahrten möglich, die mit Abstechern ins Gebirge verbunden werden können. Es sind auch organisierte Trekkingtouren vom Ufer des Baikalsees bis zu der Quelle der Lena möglich – eines der größten Flüsse der Erde.

Die Nord-Ostküste steht unter Schutz und eignet sich am besten für Schiffstouren oder längere Touren mit einem Faltboot. Hier ist auch zu beachten, dass der Besuch nur mit einer Erlaubnis möglich ist. Die Nord-Ostküste ist dabei ein recht wildes und großes Gebiet (rund 300 km Küste) ohne Siedlungen. Es gibt außerdem viele Bäche und Flüsse, die zu überqueren sind, wodurch das Wandern erschwert wird. Insbesondere während der Regenzeit können sie schnell zu seriösen Hindernissen werden.

Halbinsel Swjatoi Nos

Swjatoi Nos ist die größte Halbinsel des Baikalsees und liegt an seiner Ostküste. Wörtlich übersetzt heißt Swjatoi Nos „Heilige Nase“, wobei „Nos“ im Russischen häufig für Landspitzen und Kaps benutzt wird. Auf der Halbinsel gibt es einen mit dichter Taiga bedeckten Gebirgskamm. Interessant für Trekker, Faltbootsfahrer und Angler sind zwei Meeresbusen – der Tschiwyrkujskij und der Barguzinskij, die jeweils nördlicher und südlicher dieses Landstreifens liegen. Anreise auf der Halbinsel ist von Ulan Ude mit einem Privattransfer möglich.

Naturschutzgebiete am Baikalsee

Der Baikalsee wurde 1996 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt. Der gesamte Küstenstreifen des Baikalsees steht unter Schutz. Der See ist von zahlreichen Naturschutzgebieten und teils auch Nationalparks umgeben, u.a. von dem Baikal-Naturreservat, dem Bargusin-Naturreservat, dem Lena-Naturreservat, dem Cisbaikal-Nationalpark und dem Transbaikal-Nationalpark. Betreten der Nationalparks ist nur mit Genehmigung (Eintrittskarte) möglich.

Das Wetter am Baikalsee

Das Wetter am Baikalsee ist grundsätzlich sehr wechselhaft, so dass man eine Regenbekleidung immer griffbereit haben sollte, wenn man einen längeren Aufenthalt plant. Wegen der kalten Winde aus dem Norden ist ein Pullover nie fehl am Platz.

Für den ersten Besuch ist sicherlich der Sommer die beste Reisezeit. Dabei entgehen einem jedoch die herrlichen blühenden Wiesen im Frühjahr, die grandiose Laubfärbung der sibirischen Birke im Herbst und das bewegende Gefühl, über das glasklare, meterdicke Eis des Sees im Winter zu wandern. Deshalb lohnt sich sicherlich, den See nicht nur einmal im Leben zu erleben.

Der Sommer ist am Baikalsee zwar kurz (Juli bis August), dafür aber sonnenreich. Es herrscht ein Kontinentalklima mit jährlich rund 2.000 Sonnenstunden – das ist nur etwas weniger als in Kalifornien! Der Dezember ist der sonnenärmste und der Juni mit 275 Sonnenstunden der sonnenreichste Monat. Leider sind die Sommer auch niederschlagreich, vor allem im Juli regnet es häufiger. Auf der Insel Olchon regnet es dafür äußerst selten – nur etwa 200 mm im Jahr.

Im Sommer ist die Mitnahme von Mückenmittel am gesamten Baikalufer zu empfehlen. Die Tagestemperaturen liegen dann oft über 20 Grad. Wegen der enormen Wassermenge des Sees steigt die Wassertemperatur aber selbst im Juli und August kaum über 10 °C und macht den See deshalb nur an sehr wenigen und flachen Stellen badetauglich. Im Juni ist das Wasser noch eiskalt. Erst im August erreicht das Wasser relativ milde Temperaturen, wobei es dann gleich schon in Richtung Herbst geht.

Die Winter sind am Baikalsee trocken und kalt. Die Durchschnittstemperatur beträgt im Winter -20 Grad, es muss aber auch mit extremen Temperaturen von bis zu -40 Grad gerechnet werden. Ab November friert der See langsam zu. Die Eisdecke ist ab Mitte Januar so dick und fest, dass der Baikalsee bis Mitte März sogar für große und schwere Lastwagen befahrbar ist.

Der Schnee in den Tälern liegt von Mitte November bis Anfang April. Der Frühling (April/Mai) und der Herbst (September/Oktober) sind mit jeweils nur 2 Monaten sehr kurz. Nachtfrost ist bis in den Juni hinein und dann bereits wieder ab Ende August möglich.

Flora und Fauna

Am Baikalsee findet man unter anderem Luchse, Bären, Hirsche und Wölfe. Ca. 600 Pflanzenarten und ca. 1.000 Tierarten kommen nur hier, im Baikalsee vor, sonst nirgendwo auf der Welt. Die Baikalrobbe ist eine der zwei Süßwasserrobbenarten der Welt. Wie diese Robben, die aus dem Nördlichen Polarmeer hierher gelangten, die Anpassung an das Süßwasser vollzogen haben, bleibt bis heute unklar.

Der schmackhafte Omul – eine Lachsart und die fettreiche Golomjanka gehören zu den seltenen Fischarten im Baikalsee. In Listwianka und auf der Insel Olchon gehört der geräucherte Omul zu den Empfehlungen der meisten Reiseführer. Golomjanka ist der am tiefsten lebende Süßwasserfisch der Erde.

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